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Informationen zu den Stichworten:
1. Familien-Beratung: Paarberatung, Ehe- & Kommunikationsprobleme, Dreiecksbeziehungen, Stressprävention 
2. Erziehungsberatung Schulprobleme, ADS - ADHD - POS, Bettnässen - Einkoten
3. Jugendberatung Esstörungen, Suchtprobleme, Identitätsfindung
4. Krisenintervention Lösungsorientierte Kurzzeit-Therapie, Home-Treatment, Interventionen im Umfeld (soziales Netz)
5. Systemtherapie Depressionen, Angst- & Panikstörungen, Trauma-Therapie EMDR

Der kommende Teil ist für sehr Interessierte. Dann drucken Sie am besten den Text A4 quer aus.

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z. B. Paarberatung, Ehe- & Kommunikationsprobleme, Dreiecksbeziehungen, Stressprävention

Hier findet u.a. Anteile des Freiburger Stresspräventions-Modell für Paare seine Anwendung, mit dem Prof. Dr. phil Guy Bodenmann weltweite Anerkennung erworben hat und auch in der Tagespresse regelmässig genannt wird. Dabei erwies sich das vierstufige Kommunikations-Training für Paare als besonders wirksam: Nach einer Anleitung in je einer Trainings-Einheit kann Zuhause selbständig geübt werden. Aufgrund dieses Modells konnte die Uni Fribourg eine signifikante Reduktion des Scheidungsrisikos nachweisen (G. Bodenmann, Stress und Partnerschaft im Hans Huber-Verlag, Bern).

Nach Dreieck-Beziehungen wird ein speziell entwickeltes Wiedergutmachungs-Ritual als Einstieg in die Veränderung weiterer Beziehungsmuster durchgeführt. Die unmissverständliche und eigenwillige Beratungs-Haltung erwies sich in der Paar-Beratung rückblickend stets als hilfreich.

z. B. bei Schulproblemen, ADS, Bettnässen - Einkoten

Für Erziehende gibt es eine Sichtweise, die hilfreich und kindsgerecht ist: Es gibt Kinder, die besondere Fragen stellen, wie die Welt funktioniert:
wenn ein Kind etwas unbedingt will, soll es prüfen, ob dies auch erhältlich sei;
wenn ein Kind sich unsicher fühlt, ist der Versuch folgerichtig, einer Anforderung aus dem Weg zu gehen;
wenn ein Kind eine Tätigkeit nicht liebt, ist es konsequent zu probieren, ob diese vermeidbar sei.

Die Antworten, die Kinder bei Fragen dieser Art brauchen, sind eigentlich recht einfach: Klarheit, Struktur und Grenzen. Die wilden und die verdrückten Kinder haben in alltäglichen Anforderungen wiederkehrende Schwierigkeiten. Die erzieherischen Antworten sind dieselben:

1. Erwünschtes Verhalten ausgiebig positiv verstärken durch Aufmerksamkeit, Anerkennung und Lob.

2. unerwünschtes Verhalten kurz und unmittelbar ohne Aufhebens unterbinden.

Dies tönt nun sehr einfach, erfordert in der praktischen Umsetzung viel aufmerksame Präsenz gegenüber dem Kind. In den konkreten Handlungen ist es kaum aufwändig, im Gegenteil, Zurückhaltung ist oft ratsam. Einzig verdientes Lob darf verschwenderisch ausgeteilt werden. Dazu gibt es zwei sehr erprobte Instrumente, die einzusetzen dann notwendig werden, ...
...wenn für die obigen Grundsätze noch zu wenig Routine vorhanden ist
...wenn die Fragen des Kindes an das Funktionieren der Welt hartnäckig sind
...wenn es unter seinem eigenen Verhalten zu leiden beginnt.

Das erste Instrument nennt sich Verstärkerplan und sieht wie folgt aus:

Erwünschtes Verhalten    Mo     Di     Mi    Do    Fr      Sa     So   
Jacke aufhängen :-)­­:-):-(:-):-):-(:-)
Erzählt Erlebnis :-(:-):-I:-):-(:-):-)
Lässt andere ausreden­­:-):-):-I:-):-):-):-)Total
       erfüllte Anzahl Punkte 2  3  1  3  2  2 3 16

Falls das Kind z. B. 2 von 3 erwünschten Verhaltensweisen (positiv formulieren!) erreicht hat, bekommt es eine Tagesbelohnung in Form von 10 min Aufmerksamkeit (ein Gesellschaftsspiel o. ä.), als Wochenbelohnung 1 h etwas gemeinsam erleben. Interessanterweise hat die Verhaltensforschung ergeben, dass solche Beziehungsverstärker besser wirken als materielle Belohnungen. Die Auswertung findet mindestens einmal im Tag mit dem Kind zusammen statt. Dabei werden die erfolgreichen Punkte ausführlich besprochen und gut begründet, weshalb dieses Verhalten positiv ist; nicht erfolgreiche Punkte werden nur eingetragen und weder kommentiert noch diskutiert! Pro Verstärkerplan empfehle ich höchstens 7 erwünschte Verhaltensweisen. Der Plan verspricht nach 7 Wochen eine hochprozentige Erfolgsgarantie. Er muss allerdings so angelegt sein, dass das Kind Erfolg hat, wenn es sich etwas Mühe gibt, und er muss absolut regelmässig geführt werden.

Das zweite Instrument zum Unterbrechen von unerwünschtes Verhalten wird nur in Ergänzung zum ersten Instrument angewendet. Es nennt sich Time-out  Es gibt dem Kind eine zwei- bis maximal dreimalige Chance, ein Verhalten zu unterlassen, danach muss das Kind für ein bis zwei Minuten alleine in ein Zimmer. Die Erwachsene bleibt vor der Tür (nicht einschliessen) und fragt nach dieser Zeit „geht es wieder“. Falls ein Lamento kommt, Türe wieder zu für 1 – 2 Minuten. Dieses Instrument wirkt unmittelbar und gibt dem Kind immer wieder die Chance, sein Verhalten zu korrigieren. Damit ist das Ziel erreicht. Unerwünschte Verhaltensweisen wie Fluchen, Beschimpfen, Schlagen können nicht als erwünschtes Verhalten „nicht schlagen“ positiv verstärkt werden, weil es eine Negation ist. Als Chance vor dem Time-out können gelbe und rote Karten (Verwarnungen) eingesetzt werden (oder auch einfach zählen 1, 2, 3) im Abstand von 10 Sek. bis 1 Minute. Auch hier wird das Kind am Schluss gelobt, wenn es einlenkt. Diese Instrumente werden ebenfalls erfolgreich in Kindergarten und Schule angewandt. Lit: Martin Herbert, Disziplin -  ein moderner Leitfaden, Hans Huber Verlag Bern

Begründen und erklären sind weiterhin wichtige Umgangsformen mit Kindern und die Basis jeder Erziehung. Aber bitte diskutiert nicht erst dann, wenn eine Tätigkeit verweigert oder vermieden wird. Auch bei überbordendem oder grenzverletzendem Verhalten sind Erklärungen fehl am Platz, da ist Handeln angesagt.

z. B. bei Esstörungen, Suchtprobleme, Identitätsfindung

Durch die Erfahrung von 12 Jahren Jugendarbeit und Street-work ist die Jugendberatung ein besonderer Schwerpunkt: Durch den Umgang mit Adoleszenten in Sprache, Tonfall und Haltungen haben sich Fertigkeiten im Kontakt entwickelt. Durch die praktische Schulung in der Kinder- & Jugendpsychiatrie der Uni Bern bei Prof. Dr. Med. W. Felder (Felder/Herzka Kinderpsychopathologie im Schwabe & Co. AG Verlag, Basel) während 6 Jahren als systemischer Therapeut sind Techniken in der Behandlung von besonderen Lebensfragen im Jugendalter hinzugekommen.

Z. B. den Cannabis-Abusus als Spannungsfeld zwischen jugendkultureller Verklärung und Entwicklungsverzögerungen zu verstehen: Mit jungen Leuten an den Auswirkungen auf die Verbindlichkeit zu arbeiten und gleichzeitig die Identitätsfindung auf dem Weg zur Selbständigkeit zu unterstützen.

Ebenso das Verständnis von Essstörungen als existentielle Ängste vor Kontrollverlusten im Spannungsfeld von Abhängigkeit und Idealisierungen. Die gleichzeitige Unterstützung der jugendlichen Autonomie-Entwicklung und einem familiären Umfeld mit klaren Positionen und Grenzen.

Bestandteile jeder systemischen Jugendberatung sind ...

...die Einzelgespräche mit den jungen Menschen sowohl in Bezug auf Gleichaltrige wie auf Eltern sowie

...die Gespräche mit Angehörigen aus dem relevanten System als Ort der Aushandlung und der Eltern-Beratung (Institutions-Beratung).

u. a. Lösungsorientierte Kurzberatung, Home-Treatment, Interventionen im Umfeld (soziales Netz)

In Krisensituationen geht es in oberster Priorität um Stabilisierung und erst danach um Beratung oder Therapie. Der Handlungsbedarf ist akut und ein durchdachtes, aber schnelles Handeln steht im Vordergrund. Dazu stehen in der Praxis wirksame Instrumente zur Verfügung:

Die lösungsorientierte Kurzberatung oder Kurztherapie aktiviert die vorhandenen Möglichkeiten zur Wiederherstellung des Gleichgewichts. Mit empathischen Zuhörtechniken werden von den betroffenen Menschen und ihren Bezugspersonen Leidensdruck erfragt, Lösungsmöglichkeiten gesammelt und evaluiert. Die Menschen sind in dieser Situation noch unbekannte Personen und somit in eigener Sache die einzigen vorhandenen Experten. Es ist wichtig auf die angebotenen Details zu hören und die Handlungsfähigkeit wieder herzustellen.

Menschen in der Krise sind nicht immer in der Lage in die Praxis zu kommen, auch nicht immer so weit sich in stationäre Betreuung zu begeben. Hier kommen Hausbesuche und allenfalls ein Home-Treatment zum Einsatz. Home-Treatment ist eine spezifische Behandlungsmethode in der ursprünglichen Lebenssituation. Vorhandene Fähigkeiten werden systematisch (u.a. mit Video) gesucht und verstärkt mit konkreten Verhaltensanweisungen, die gemeinsam erarbeitet werden. www.psychomobile.ch

Auch Interventionen im Umfeld sind Teil der Krisenintervention. Dabei werden Interventionen nach dem Prinzip soviel wie nötig und so wenig wie möglich veranlasst. An oberster Stelle stehen die Installation der Betreuung vor Ort und die Tagesabläufe. Es kann notwendig werden, einen Teil des Systems vorübergehend oder langdauernd aus dem Lebensumfeld herauszunehmen (nicht zwingend der Leidende). Auch eine Platzierungsabklärung ist in der Krise eine möglich Lösung. In Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin stehen allenfalls Medikamente zur Diskussion

z. B. Deppressionen, Angst- & Panikstörungen, Trauma-Therapie (EMDR) In der Behandlung von psychischen Problemen kommt heute ein bio-psycho-soziales Modell zur Anwendung. Zuerst wird nachgefragt, welche Rolle biologische und soziale Faktoren spielen könnten. Insbesondere in der Erforschung der Hormone als Botenstoffe des menschlichen Gehirns, der Bedeutung von Stoffwechseln und neurologischen Einflüssen wurden ebenso Fortschritte erzielt wie beim Erkennen von sozialen Einflüssen (Beziehung, Familie, Eltern, Freundschaften) und Lebensumständen (Wohnen, Arbeit, Finanzen). Folglich ist nicht jedes Problem gleich Indiz für eine intensive Psychotherapie. Zuerst kommen immer kurze Behandlungsformen zur Anwendung: Familientherapie, Verhaltenstherapie, Neurolinguistisches Programmieren. Depressionen werden z. B. zuerst mit Bewegungsübungen zur Aktivierung beider Hirnhälften in Kombination mit neuen Glaubenssätzen (positive Ziele) angegangen. Bei Angst- und Panikstörungen wird zuerst Atem- & Entspannungstechnik geübt, bevor sogenannte „Auslöser“ beobachtet, erkannt und verändert werden. Bei Blockaden kommt dann EMDR und Trance-Techniken zum Einsatz. EMDR (Eye Movement Desensitization Reprocessing, eine von Francine Shapiro in USA entdeckte Methode) ist zugleich die effizienteste und klientenverträglichste Behandlungsform bei der Bewältigung von traumatischen, respektive von (nicht-bewältigten) kritischen Lebensereignissen. Erst wenn diese kurzzeitigen Formen nicht zu einer genügenden Reduktion der Symptome führt, wird eine vertiefte und längerdauernde Therapie angeboten.

Wir sind stolz, dass der Systemtherapie kleine Sitzungszahlen und somit tiefe Behandlungskosten attestiert werden bei erwiesener Nachhaltigkeit! Dies belegen sowohl die Statistiken von santé suisse wie auch die wissenschaftliche Multi-Zentri-Studie EAST (Prä-Post, inklusive Katamnese). Infos dazu: www.systemis.ch und www.orgalife.ch/EAST.html. Im Rahmen dieser Studie hat sich Markus Grindat in seiner Tätigkeit als delegierter Psychotherapeut in der Praxisgemeinschaft Bern-West www.pgbernwest.ch der wissenschaftlichen Evaluation ausgesetzt.